Während der Ausbildung ins Ausland

Als Azubi internationale Erfahrungen sammeln

Wusstest du, dass du im Rahmen einer Ausbildung ins Ausland gehen kannst? Wenn du als Azubi mehr von der Welt sehen willst hast, kannst du bis zu einem Viertel deiner Ausbildungszeit in fernen Ländern verbringen und dich zudem um ein Stipendium bewerben.

Nach der Schule nutzen viele Jugendliche die Zeit, andere Länder und Kulturen kennenzulernen. Das möchtest du auch, hast deine Wunschausbildung aber schon so gut wie in der Tasche? Dann mach doch einfach beides: Reisen und gleichzeitig arbeiten. Denn was Studierende können, ist auch für Auszubildende möglich und wird gefördert – nämlich einen Teil ihrer Ausbildungszeit im Ausland zu absolvieren. Voraussetzung: Der Auslandsaufenthalt muss dem Ausbildungsziel dienen und darf nicht mehr als ein Viertel der in der Ausbildungsordnung festgelegten Ausbildungsdauer umfassen. Je nach Ausbildungsberuf können das immerhin bis zu 10 Monate sein. In der Zeit musst du übrigens weder die Ausbildung unterbrechen noch auf ein Ausbildungsgehalt verzichten. Ist dein Interesse geweckt? Dann besprich dein Vorhaben am besten frühzeitig mit deinem Ausbildungsbetrieb und der Berufsschule. Beide müssen ihre Zustimmung geben, damit du deine Pläne umsetzen kannst.

Vorteile eines Auslandsaufenthaltes

Auch wenn ein Auslandsaufenthalt während der Ausbildung nichts mit Urlaub zu tun hat, so profitierst du doch gleich in mehrfacher Hinsicht davon. Du sammelst interkulturelle Erfahrungen, verbesserst deine Sprachkenntnisse und lernst in deinem angestrebten Beruf andere Handgriffe, Vorgehensweisen und Abläufe kennen. Außerdem wirst du schneller selbstständig und lernst, Dinge auch mal selbst in die Hand zu nehmen. Wer sich zudem aus dem gewohnten Umfeld heraustraut, kommt immer wieder in die Situation, sich auf andere Menschen und neue Umgebungen einzustellen – wertvolle Eigenschaften, die vor allem Vorgesetzte zu schätzen wissen.

Wann und wie du dein Auslandspraktikum organisieren kannst

Wann du deinen Auslandsaufenthalt planst, kommt unter anderem auf die gewünschte Dauer an. Drei Wochen lassen sich recht problemlos unterkriegen. Bei einen halben Jahr ist das schon etwas anderes. Grundsätzlich lässt sich sagen: Der Zeitraum nach deiner Zwischenprüfung eignet sich besonders gut für einen Auslandsaufenthalt, denn dann hast du in deinem Unternehmen schon ausreichend Arbeitserfahrung gesammelt, um dich anderswo beweisen zu können. Zudem bleibt dir noch genug Zeit bis zur Abschlussprüfung, auf die du dich im letzten Drittel deiner Ausbildung vorbereiten solltest. Bleibt nur noch die Frage, welches Praktikum am besten zu dir passt. Es gibt etliche Organisationen und Programme, mit denen du dein Auslandsabenteuer umsetzen kannst. Am besten klickst du dich durch die Datenbanken der Informations- und Beratungsstelle für Auslandsaufenthalt in der beruflichen Bildung (ibs) oder des Service-Portals MeinAuslandspraktikum.de. Hier kriegst du alle wichtigen Infos zu den Anbietern, Inhalten und Voraussetzungen. Wenn du weitere Tipps, nützliche Links und Materialien sowie Erfahrungsberichte haben möchtest, wirst du auch auf den Seiten des Bundesprogramms „Berufsbildung ohne Grenzen“  fündig. Zu dem Thema beraten dich aber auch die IHK in deiner Nähe und die Agentur für Arbeit persönlich!

Fördermöglichkeiten nutzen

Auch wenn du während deines Auslandaufenthaltes weiterhin Geld verdienst, kommen die einen oder anderen Zusatzkosten auf dich zu. So müssen etwa neben der Verpflegung und Unterkunft im Zielland auch Flüge, Visum und vielleicht sogar ein Sprachkurz finanziert werden. Je nach Ausbildungsgehalt kann es im Geldbeutel schon mal eng werden. Zum Glück gibt es Fördermöglichkeiten, die du nutzen kannst. Erasmus + beispielsweise ist ein Stipendium, das die Europäische Union im Jahr 2014 ins Leben gerufen hat, um die Mobilität von Auszubildenden zu fördern. Aber auch das Förderprogramm AusbildungWeltweit des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) ist eine Option. Informiere dich aufgrund der Bewerbungsfristen und zu erfüllenden Voraussetzungen am besten frühzeitig.