Finanzierung

So kannst du deine Ausbildung finanzieren!

Mit deiner Ausbildungsvergütung kannst du deine Lebenshaltungskosten im besten Fall ganz aus eigener Kraft finanzieren. In Situationen, in denen diese Vergütung jedoch noch nicht ausreicht, gibt es verschiedene finanzielle Unterstützungsmöglichkeiten für Auszubildende. Welche das sind und wie du diese Möglichkeiten für dich nutzen kannst, verraten wir dir hier.

Die Ausbildungsvergütung

Du bekommst während deiner Ausbildung monatlich eine Ausbildungsvergütung gezahlt. Die Höhe deines Gehalts steigt mit jedem Ausbildungsjahr und hängt von ganz verschiedenen Faktoren ab. In der Industrie, im Handel oder im Dienstleistungssektor wird die Berufsausbildung im Durchschnitt mit 1.022 Euro pro Monat vergütet. Aber je nach Ausbildungsberuf gibt es Unterschiede. Auszubildende in der Floristik werden durchschnittlich mit 757 Euro vergütet, im Ausbildungsberuf Rohrleitungsbauer/in liegt die durchschnittliche Ausbildungsvergütung bei 1.204 Euro. Wie hoch die durchschnittliche Ausbildungsvergütung in den verschiedenen Berufen in einzelnen Ausbildungsjahren im Jahr 2020 war, kannst du hier nachlesen.

Die Berufsausbildungsbeihilfe (BAB)

Die so genannte Berufsausbildungsbeihilfe von der Bundesagentur für Arbeit ist dafür gedacht, dich finanziell zu unterstützen, wenn die Ausbildungsvergütung nicht ausreicht, um deine monatlichen Grundkosten (Lebensmittel und Miete) zu decken. Anders als das studentische Bafög, ist die BAB ein monatlich ausgezahlter Zuschuss und muss später nicht zurückgezahlt werden. Folgende Voraussetzungen musst du für das BAB erfüllen:
(1) Du lebst in Deutschland, (2) bist in der Erstausbildung und (3) hast einen Ausbildungsvertrag in einem staatlich anerkannten dualen Ausbildungsberuf. (4) Der Ausbildungsbetrieb liegt nicht in der Nähe deiner Eltern und (5) du nutzt keine weiteren Geldquellen. Ob du die Förderung bekommst und in welcher Höhe, hängt von deinem monatlichen Gesamtbedarf für die Ausbildung (Miete, Arbeitskleidung, Fahrtkosten plus eine Pauschale für Lebensmittel und andere Alltagsdinge), von deiner Ausbildungsvergütung und vom Einkommen deiner Eltern ab.

Kindergeld

Deine Eltern bekommen bis zu deinem 25. Geburtstag bis zu 250 Euro Kindergeld pro Monat, und zwar so lange, bis du eine erste berufsqualifizierende Ausbildung abgeschlossen hast. Wenn du in der Ausbildung nicht mehr zuhause wohnst und auch keine finanzielle Unterstützung durch deine Eltern erhältst, dann steht dir das Kindergeld direkt zu. Du kannst entweder deine Eltern bitten, diese finanzielle Unterstützung an dich weiterzuleiten oder stellst einen Antrag an die zuständige Familienkasse, damit sie das Geld ohne Umweg auf dein eigenes Konto überweist.

Stipendien für Auszubildende

Auch im Bereich der Berufsausbildung gibt es Stipendien. Viele davon sind kaum bekannt und mit bestimmten Voraussetzungen verbunden. Zum Beispiel fördert das EU-Stipendium Erasmus+ internationale Erfahrungen durch einen Lernaufenthalt (berufliche Praktika, Ausbildungsabschnitte und Weiterbildungsmaßnahmen) im europäischen Ausland.

*Quellen: BIBB (Datenbank Tarifliche Ausbildungsvergütungen), Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen (Tarifregister Nordrhein-Westfalen)