Ausbildung zur Bankkauffrau Erfahrung

Elisa, 20

Ausbildung zur Bankkauffrau

2. Ausbildungsjahr

Elisa, wie lief es bei dir nach der Schulzeit mit der Berufswahl?
Ich habe auf einem Wirtschaftsgymnasium mein Abitur gemacht und nach der Schule erstmal Wirtschaftsinformatik in Münster studiert. Das war aber nicht das Richtige für mich. In den Vorlesungen waren zum Teil mehr als 1.000 Studenten, da bin ich einfach untergegangen. Ich wollte außerdem mehr Praxisbezug und das Gelernte direkt umsetzen. Also habe ich das Studium abgebrochen und mich bei der Sparkasse Bielefeld um die Ausbildung zur Bankkauffrau beworben. Eigentlich wollte ich dort ein duales Studium machen. Aber das wäre sehr zeitintensiv und ziemlich anstrengend gewesen. Ich hätte erst acht Stunden in der Filiale die Ausbildung gemacht und abends hätte ich noch die Studienzeit dranhängen müssen. Im Vorstellungsgespräch mit der Sparkasse wurde mir dazu geraten, besser erst die Ausbildung zu machen und dann – wenn ich es immer noch will – ein Studium daran anzuschließen.

Worum geht es in deiner Ausbildung genau?
In meiner Ausbildung geht es vor allem darum, Kunden bei ihren Bankgeschäften zu beraten. Um möglichst viele Erfahrungen im Arbeitsalltag zu sammeln, wechsle ich immer wieder die Filialen. Wir haben anfangs oft Kundengespräche nachgestellt und in den Situationen geübt, wie so etwas ablaufen kann. Dann durfte ich in der Filiale irgendwann auch schon die Kunden am Empfang begrüßen und ganz selbstständig Aufgaben übernehmen – wie zum Beispiel Bankkonten eröffnen oder Online-Banking einrichten.

Und wie läuft das bei dir mit der Berufsschule?
Die Berufsschule findet in meiner Ausbildung blockweise statt. Während der Ausbildung sind es insgesamt 5 Blöcke. Wir lernen zum Beispiel viel über Kontoführung, Geldanlagen und Zahlungsverkehr. Es geht aber auch oft um Rechtliches, außerdem haben wir Englisch- und Deutsch-Unterricht.

Was muss man für deinen Job mitbringen?
Mathe ist gar nicht so wichtig. Selbst mit einer vier auf dem Zeugnis ist die Ausbildung gut zu meistern. Viel wichtiger ist das Interesse an wirtschaftlichen Themen und die eigene Persönlichkeit. Man sollte gerne mit Menschen zu tun haben und sich für deren Umstände interessieren. Die spielen in dem Job nämlich auch immer eine Rolle. Man muss das große Ganze sehen und nicht nur das Bankgeschäft. Natürlich muss man auch sprachlich fit sein und sich gut ausdrücken können. Außerdem ist Selbstständigkeit sehr wichtig. Ich muss mir oft Arbeit suchen und immer wieder nachfragen, welche Aufgaben ich noch übernehmen kann. Das war am Anfang gar nicht so leicht und eine echte Herausforderung.

Welche Ziele hast du für die Zukunft?
Ich habe meine Ausbildung schon verkürzt gestartet, muss also statt drei nur zweieinhalb Jahre machen. Ich möchte meine Ausbildung am liebsten nach der Zwischenprüfung noch einmal auf 2 Jahre verkürzen und danach wahrscheinlich studieren. Was genau, das weiß ich noch nicht. Wenn ich bei der Sparkasse bleibe, mache ich entweder nebenbei ein Fernstudium oder ich studiere berufsbegleitend an einer Fachhochschule. Vielleicht studiere ich aber auch Vollzeit und jobbe dann bei der Bank. Mal schauen, wofür ich mich entscheide. Auf jeden Fall habe ich mit meiner Ausbildung eine tolle Grundlage geschaffen, die mir überall weiterhelfen wird.

Welchen Tipp kannst du Schülern mit auf den Weg geben?
Ich habe sehr viele Praktika gemacht, um herauszufinden, was ich möchte. Und trotzdem war meine Entscheidung nicht die richtige. Ich finde es wichtig zu sagen, dass man ruhig auch mal falsch liegen darf. Ich glaube fast jeder Zweite hat mal ein Studium abgebrochen, weil es sich nicht als das richtige herausgestellt hat. Das ist nicht schlimm, sondern ganz normal.